Wissenswertes über Squaredance

Die Entstehung des Square Dance

(Kurzfassung)

Square Dance entstand zu einer Zeit, als in den Vereinigten Staaten von Amerika Siedler aus vielen verschiedenen Nationen einwanderten. Aus den verschiedensten Tänzen der jeweiligen Heimat der Siedler wurden Teile „herausgenommen“, namentlich benannt und neu zusammengefügt. Die Choreografie dieser „Figuren“ übernahm ein sogenannter Caller (Ausrufer, Ansager), welcher die einzelnen Figuren nach eigenen Vorstellungen kombinierte, so dass ein flüssiger Tanz entstand.

Jeweils 4 Tanzpaare bilden einen Square (Quadrat). Diese 8 Tänzer bleiben während des Tip (Tanzabschnitt) zusammen. Ein Tip dauert ca. 15 min.

Square Dance heute

Wir tanzen Modern American Square Dance. Die bereits erwähnten Figuren sind – neben anderen – heute Inhalt verschiedener Tanzlevel: der in unseren Breitengraden übliche Level „Mainstream“ umfasst ca. 70 Figuren. Für Tänzerinnen und Tänzer mit gehobenen Ansprüchen stehen noch weitere Schwierigkeitsgrade wie Plus, Advance und Challenge zur Verfügung.

Auch heute noch nimmt die Freude am Tanzen und der damit eng verbundenen Geselligkeit den höchsten Stellenwert ein. Turniere bzw. Wettkämpfe gibt es nicht. Die Square Dance Veranstaltungen „unserer Zeit“ spiegeln ein sportlich, fröhliches Zusammensein vieler Gleichgesinnter mit zum Teil auch unterschiedlicher Nationalität wieder.

Die Musik, zu der wir tanzen, ist so vielfältig wie die Vorlieben der Caller: Oldies, Pop, Rock, Musical und ja – auch Country und Western … langsame und schnelle Lieder … Neues und Altes bunt gemischt. Lassen Sie sich überraschen.

Welche Voraussetzungen muss man mitbringen?

Die Benennung der Tanzfiguren ist weltweit gleich, da hierfür einheitliche englische Bezeichnungen gewählt wurden. Englischkenntnisse sind hilfreich, aber nicht unbedingte Voraussetzung. Die einzelnen Figuren – sprich der Laufweg – wird erklärt und eingeübt … und hat man dieses „Vokabular“ gelernt, hat man fast schon gewonnen.

Ein gewisses Maß an körperlicher und geistiger Beweglichkeit sollten die Akteure mitbringen, da der Square Dance vom flüssigen Ablauf der vom Caller choreografierten Figuren mit einer schnellen Umsetzung durch die Tänzer lebt. In der Praxis bereitet das jedoch weder Kindern mit einem Alter ab ca. 7 Jahren, noch älteren Interessierten mit zum Teil über 60 Jahren Probleme.

Aus den genannten Gründen ist auch verständlich, dass bis zum Ende der Tanzveranstaltung keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden: das körperliche und geistige Reaktionsvermögen würde durch den Genuss von Alkohol nur leiden. In aller Regel findet nach dem Tanz die sogenannte „Afterparty“ statt, bei der die Tänzer in zum Teil schon familiärer Athmosphäre bei Bedarf das eine oder andere alkoholische Getränk „nachholen“. Auch hier ist gemütliches Beisammensein Trumpf.

Square Dance lernen und ausüben

Frei nach dem Motto „vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt“ müssen die bereits angesprochenen Figuren aus den Basic- und Mainstreamlevel zunächst erlernt werden.

Zu diesem Zweck werden zwei halbjährige Kurse entweder von den Volkshochschulen (VHS) oder einem der über 400 Square Dance Clubs in Deutschland, ggf. unter dem Dach der örtlichen VHS, angeboten. Die sogenannte Class (das ist die englische Bezeichnung für die Gruppe der Anfänger unter den Squaredancern) wird während der beiden Halbjahre von den o. g. Institutionen betreut. Die „Ausbildung“ besteht aus einem wöchentlich, an einem Abend stattfindendem Kurs, welcher mit einem Abschluss (Graduation) endet. Dies ist eine Art Nachweis, dass man das Gelernte verinnerlicht hat. Hat man dieses Zertifikat in der Tasche, kann man einem der zahlreichen Clubs beitreten.

Die Mitgliedschaft in einem der Clubs berechtigt jeden Tänzer, weltweit an allen Square Dance Veranstaltungen teilzunehmen. Diese Veranstaltungen werden einerseits im örtlichen Rahmen, wie z. B. mittels regelmäßig stattfindender Clubabende durchgeführt, wie auch in durchaus imposanteren Größenordnungen auf überregionaler Ebene abgehalten. So ist es keine Seltenheit, dass zu diversen Treffen 600-800 Tanzwillige zusammenkommen, um ihrem gemeinsamen Hobby nachzugehen.

Unter Square Dancern ist es durchaus üblich sich von Zeit zu Zeit zu besuchen. Diese Besuche können sowohl den unmittelbar und mittelbar benachbarten Clubs gelten (vielleicht existieren sogar mehrere Clubs in einer Stadt) oder auch weit enfernteren im Nachbarland; seltener den auf der anderen Welthalbkugel ansässigen Clubs z. B. in Australien. Auch hier gilt: die Reiselust ist optional, keineswegs ein Muß.

 

Kleidung

Der Frage der Kleidung stellt sich inzwischen nur noch bedingt. In vielen Clubs steht der sportliche Aspekt des Square Dance im Vordergrund und man tanzt in „Zivil“. Es gilt als höflich, wenn die Herren langärmeligen Hemden tragen und die Damen auf allzu spitze Absätze verzichten …

Auf den öffentlichen Veranstaltungen ist es allerdings üblich, im „Outfit“ zu tanzen. Die Herren tragen dann i.a. Westernhemden, ggf. mit metallenen Kragenecken und ein Bolo Tie (eine lederne Krawattenschnur mit Brosche). Viele Damen erinnern mit Bluse, Rock und Petticoat ein wenig an die 50ties.

Aber auch hier kann man seinen persönlichen Stil beibehalten.

Die Frage des Alters …

… stellt sich beim Square Dance (fast) nicht, denn derSport eignet sich für alle zwischen 7 und – tja, solange wie man körperlich und geistig fit ist.

Denn grundlegende Voraussetzung ist körperliche und geistige Beweglichkeit, da die vom Caller zum Teil in rascher Folge ausgerufenen Figuren vom Tänzer aufgenommen und unmittelbar danach in die (richtige) Bewegung umgesetzt werden müssen.